Thüringer Wirtschaftsminister Machnig zu Gast im iba

Heiligenstädter Forschungsinstitut zeigt vermarktbare Forschungsergebnisse

Minister Machnig und die MdL Dr. Hartung und Döring lassen sich in den Labors von Diplomingenieur Thomas Nacke, wissenschaftlicher Mitarbeiter im iba, eine Messsonde zur Optimierung von Biogasanlagen erläutern.

Zusammen mit den Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Hartung (SPD) und Hans-Jürgen Döring (SPD) besuchte am 18.02.2013 der Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, Matthias Machnig (SPD), das Heiligenstädter Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. (iba). Die Anregung dazu kam von Dr. Hartung, der sich vor einiger Zeit selbst über die Forschungsergebnisse des Instituts informiert und als Mediziner aus seiner Sicht besonders interessante Aspekte bei den Forschungsarbeiten des Instituts gefunden hatte. 

Das iba hat sich im Laufe seines über 20-jährigen Bestehens national und international bestens in der Forschungslandschaft etabliert. Dies ist die Voraussetzung für innovative Forschungsergebnisse, die sich nicht nur in wissenschaftlichen Veröffentlichungen niederschlagen, sondern auch in Patenten und speziellem Know-how.

Auf diese Weise generiert das Heiligenstädter Institut auch Wissen, das Thüringer Unternehmen zugutekommt. Daran hatte Machnig als Thüringer Wirtschaftsminister natürlich besonderes Interesse. Stellvertretend erläutert wurde ein derzeit laufender, vom Bundesforschungsministerium geförderter, sogenannter Innovativer Regionaler Wachstumskern. Hierbei arbeiten unter wissenschaftlicher Leitung des iba 15 Unternehmen und 5 Thüringer Forschungseinrichtungen zusammen, darunter auch Unternehmen aus Jena und Ilmenau. Ziel des Wachstumskerns ist es, bis 2020 bei diesen Unternehmen zusätzlich 80 Mio. € Umsatz und 150 innovative Arbeitsplätze neu zu schaffen. Aber auch mit Firmen in der unmittelbaren Region zeigen sich Ansätze für Kooperationen, wie Prof. Beckmann, der Direktor des iba, erläuterte.

Dennoch möchte das Institut seine Ergebnisse noch mehr als bisher in die industrielle Nutzung überführen. Beispielhaft nannte Prof. Beckmann ein System, mit dem die Verkapselung von Zelltransplantaten möglich wird, die so vom Immunsystem nicht mehr als körperfremd erkannt und abgestoßen werden können. Aber auch Forschungsarbeiten zu organischen Molekülen, mit denen besondere, antibakterielle Oberflächen auf medizinischen Apparaten erzeugt werden können, oder Elektroden zur Funktionskontrolle von Nerven während chirurgischer Eingriffe gehören dazu. Prof. Beckmann konnte von einigen positiven Beispielen berichten, wo Firmen bereits Produkte auf den Markt gebracht haben, die beim iba als Forschungsergebnis entstanden sind, beispielsweise eine Messsonde zur Optimierung der Biogasproduktion.

Nicht immer fördern die forschungspolitischen Rahmenbedingungen eine Vermarktung. Kurze Programm- und Projektlaufzeiten und finanztechnische Randbedingungen wirken manchmal eher hinderlich. Gebraucht werden aber auch erfahrene Technologiemanger, die die Kontakte zwischen Forschungsinstituten und Unternehmen anbahnen und gegenseitiges Interesse wecken. Notwendig sind sowohl genaue Kenntnisse der Forschungsergebnisse als auch das Wissens über Zielgruppen und Märkte. Minister Machnig verwies auf die Möglichkeiten des Thüringer Clustermanagements, das Netzwerke zwischen Forschung und Unternehmen in Thüringen aufbauen und unterstützen soll. Die Landtagsabgeordneten Dr. Hartung und Döring sowie Minister Machnig zeigten sich sehr beindruckt von den Forschungsarbeiten des Heiligenstädter Instituts und deren Vermarktungspotenzialen.