Lab-on-a-chip

Die Bezeichnung „Lab-on-a-chip“ steht für mikrofluidische Chipsysteme, die neben der fluidischen Funktionalität auch Sensoren, Aktoren und Read-out-Systeme beinhalten können. Ziel ist ein mikrofluidisches System, das die Funktionalität eines makroskopischen Labors auf Glas-, Halbleiter- oder Polymerchips bzw. Verbünden solcher Chips realisiert. Aus dieser breiten Materialpalette ergeben sich viele Verfahren zur Strukturierung, z. B. zum Ätzen von Mikrokanälen in Siliziumsubstrate für geringe Stückzahlen oder zum Spritzgießen von Polymerchips für hohe Stückzahlen.

Das iba setzt einen seiner Schwerpunkte in der Mikrofluidik auf die CAD- und simulationsgestützte Entwicklung mikrofluidischer Chips bzw. Chipsysteme und deren Fertigung mit präzisionsmechanischen Verfahren (Strukturen > 100 µm). Interessant dabei ist die Frage, wie Oberflächenmodifikationen wie Plasmabeschichtung verbunden und Sensoren integriert werden. Besondere Aufmerksamkeit liegt in der Verarbeitung von Polymeren wie Polycarbonat, Cyclo-Olefin-Copolymer, PEEK, PTFE, FEP usw. Neben der Entwicklung und Fertigung mikrofluidischer Chipsysteme fokussiert sich das iba auch auf folgende Punkte: die peripheren Systeme zum Betreiben von Aktoren und Sensoren, die fluidische Ver- und Entsorgung der Chips, die Konditionierung der Chips und die Realisierung der Schnittstellen zwischen peripheren Systemen und den Chipsystemen (Aufbau- u. Verbindungstechnik, AVT).

So können wir mithilfe selbstentwickelter Strategien zur Prozesssteuerung komplexe Lösungen zur Verfügung stellen, die vor allem in der Medizin, in der Biomedizin und angrenzenden Bereichen wie der Umwelt- oder Biotechnologie Verwendung finden.