Innovationsgutschein der Thüringer Aufbaubank erhalten

Portables System zur Detektion von Antibiotika in Oberflächen- und Klärwerkswässern für den Einsatz in landwirtschaftlichen Betrieben

FKZ: 2018 IVN 0020
Laufzeit: 02.05.2018-28.09.2018

Die Anwendung von Antibiotika ist ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Human- und Veterinärmedizin. Auf der ganzen Welt werden mit zunehmender Häufigkeit und Konzentration Antibiotika in gereinigtem Abwasser nachgewiesen. Das kann Konsequenzen auf verschiedenen Ebenen haben: Zum einen ist es nicht ausgeschlossen, dass Antibiotika im Abwasser die biologische Abwasserreinigung beeinträchtigen. Zum anderen können der steigende Verbrauch von Antibiotika sowie ihre Verbreitung in der Umwelt zur Entwicklung resistenter Bakterien führen. Diese sind wiederum mit verantwortlich für die weltweit zu beobachtenden wachsenden Mehrfachresistenzen gegenüber Antibiotika. Spuren von Antibiotika stehen außerdem im Verdacht, Mikroorganismen im Wasser und in den Böden anzugreifen. Die Entwicklung einer zuverlässigen portablen Analytik zur Überwachung der Antibiotika in Wässern ist also zwingend notwendig!

Der inhaltliche Bezug des geplanten Vorhabens zu RIS3 besteht darin, dass in dem durch RIS 3 Thüringen definierten Spezialisierungsfeld "Gesundes Leben und Gesundheitswirtschaft" die Kompetenzen der beteiligten Thüringer Partner gestärkt werden. Mit diesem Vorhaben werden Wachstumsprozesse in diesem Spezialisierungsfeld unterstützt, indem es wichtige Aufgaben in den Bereichen Mittelstand, Wissenschaft und Transfer systematisch angeht. Dazu ist besonders Punkt 5.4 "Gesundes Leben und Gesundheitswirtschaft" hervorzuheben:

  • Stärkung wissenschaftlicher Exzellenz im Bereich der Versorgungsforschung und Ernährung
  • Ausbau der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft
  • Vor-Ort-Analytik für Gesundheit, Ernährung und Umwelt

Die Europäische Kommission hat am 22.11.2017 eine Online-Konsultation zu Arzneimitteln in der Umwelt veröffentlicht. Auf Basis der Ergebnisse der Konsultation will die EU-Kommission gegen Ende des 2. Quartals 2018 eine Mitteilung zu einer EU-Arzneimittelstrategie veröffentlichen. Es ist davon auszugehen, dass nach der Beendigung des Forschungsvorhabens zwingend Grenzwerte vorgegeben werden, die dann zuverlässlich und ortsunabhängig mit dem Messgerät, welches in einem noch zu beantragenden Forschungsprojekt entwickelt werden wird, überprüft werden können.