Internationale Auszeichnung für Wissenschaftler des iba

Leiter der iba-Nachwuchsforschergruppe mit dem MCAA Outstanding Contributor Award geehrt

Der Preisträger Dr. Brian Cahill bei der Preisverleihung in Venedig (Foto: Mateusz Jaskulski / www.foto-modelos.es)

 

Der Leiter der Nachwuchsforschergruppe des Instituts für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. in Heilbad Heiligenstadt, Dr. Brian Cahill, wurde am 4. März 2016 mit dem MCAA Outstanding Contributor Award der Marie Curie Alumni Association (MCAA) ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte im Rahmen eines Meetings  der MCAA General Assembly (Generalversammlung) in Venedig nach einer ausführlichen Bewertung durch ein Preiskomitee. Gleichzeitig wurde Dr. Cahill auch zum Vorsitzenden der weltweit mehr als 7000 Mitglieder starken MCAA gewählt. Vorher war er bereits seit Anfang 2015 Vorsitzender des German Chapters (Deutscher Teilverband) der MCAA.

Die MCAA wurde 2012 als Vereinigung der gegenwärtigen und ehemaligen Stipendiaten des Marie-SkÅ‚odowska-Curie-Programms der Europäischen Kommission gegründet und bildet somit ein europäisches und weltweites Netz von Forschern. Marie-SkÅ‚odowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) der EU fördern,  finanzieren und unterstützen die internationale Mobilität von Wissenschaftlern zwischen den Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen innerhalb der EU und mit internationalen Forschungseinrichtungen. Bereits etwa 70 000 Wissenschaftler sind in den Genuss einer solchen Förderung gelangt, die Zahl wächst ständig weiter.

Das Anliegen des MCAA Outstanding Contributor Award sind die Identifikation und Hervorhebung von außergewöhnlichen Beiträgen für die durch das MSCA geförderten Wissenschaftler. Er wird an Mitglieder verliehen, die sich signifikant darum bemüht haben, das Anliegen des wissenschaftlichen Austauschs von MSCA-Maßnahmen zu unterstützen.

Dr. Brian Cahill ist in Dublin geboren und hat nach der Schulausbildung dort auch sein Studium der Ingenieurwissenschaften mit dem Master abgeschlossen. Anschließend promovierte er in Zürich am Schweizer Technologischen Bundesinstitut in der dortigen Nanotechnologiegruppe auf dem Gebiet mikrofluidischer Systeme und forschte anschließend ab 2005 am Labor für Kolloid- und Oberflächenchemie der Universität Genf.

Seit 2007 arbeitet er am iba, zunächst selbst in einer international zusammengesetzten, von Prof. Mart Min (Universität Tallinn) und dem Direktor des Instituts, Prof. Dieter Beckmann, geleiteten Marie-SkÅ‚odowska-Curie-Arbeitsgruppe gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Griechenland, Estland, China und Rumänien. Anschließend forschte er in verschiedenen Projekten zu mikrofluidischen Systemen. In diesen Systemen werden am iba Zellen und Mikroorganismen in kleinsten Tröpfchen  (mit einem Volumen von einem millionstel Liter und kleiner) kultiviert und untersucht.

Seit 2013 leitet Cahill eine eigene Nachwuchsforschergruppe am iba und arbeitet mit einer chinesischen Wissenschaftlerin und einem indischen Forscher zusammen, die ihre Dissertation anfertigen. Er beschäftigt sich dabei auch weiterhin mit mikrofluidischen Systemen, die insbesondere für den schnellen Nachweis von Krankheitserregern geeignet sind. Gleichzeitig arbeitet er auch an seiner Habilitation zu diesem Thema. Darüber hinaus begleitet er in Lehrveranstaltungen an der Technischen Universität Ilmenau Studenten in ihrer Ausbildung.

Mit dem Preis wird Cahills Engagement als Vorsitzender des Deutschen Teilverbands der MCAA gewürdigt. Dieser wuchs 2015 innerhalb eines Monats zum mitgliedsstärksten Teilverband. Unterstützt hat Cahill dies u.a. durch die Organisation eines Karriereseminars an der TU Darmstadt zusammen mit seinen dortigen Kollegen Vignesh Thammanna Gurumurthy und Md. Ehsanul Alam. In solchen Seminaren erhalten junge Wissenschaftler konkrete Hilfen für ihre  Entscheidung, ob sie nach ihrem MSCA-Stipendium eine  Karriere an der Hochschule, in der Industrie oder als Start-Up Gründer verfolgen wollen. Das Seminar in Darmstadt war die größte eigenständig organisierte Veranstaltung eines Chapters der MCAA.

Das iba hat bereits vielfältige internationale Forschungskooperationen und erhofft sich durch die Wahl Cahills zum Vorsitzenden des MCAA eine noch stärkere Vernetzung in der internationalen Forschungslandschaft. Es beglückwünschte Cahill zu dieser Auszeichnung.

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Weitere Informationen:  Das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. (iba) in Heilbad Heiligenstadt ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut des Freistaates Thüringen und selbstständiges An-Institut der Technischen Universität Ilmenau. Im Rahmen des Forschungsprofils "Biotechniques at Interfaces" bearbeitet das Institut Projekte zu technischen Systemen für die Lebenswissenschaften, bei denen Wechselwirkungen zwischen der biologischen und technischen Komponente dieser Systeme eine besondere Rolle spielen.

https://www.mariecuriealumni.eu/mcaa-board