Der Fachbereich Biowerkstoffe des iba ist Teil eines Kooperationsprojekts zur Erforschung einer Schluckimpfung für mRNA-Wirkstoffe. Das vom BMWK geförderte Projekt zur Entwicklung eines stabilen Drug-Delivery-Systems zur oralen Aufnahme und gezielten Wirkstofffreisetzung auf Basis von chemisch modifizierten Tetraetherlipiden (TEL-Drug Delivery) startete unter anderem mit einem Kick-off-Meeting aller Beteiligten am 03. Februar 2023 hier am iba.
- Die Erfolgsgeschichte der Covid-19-Impfung mit einer mRNA-Technologie soll ein Wirkstoff, der nicht gespritzt, sondern einfach geschluckt wird, noch einmal erheblich verbessern. Das Projekt soll bis Ende 2025 vom iba und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), sowie den Unternehmen BianoGMP, IFB, Ionovation und CAM-D Technologies umgesetzt werden.
- Bevor eine solche Vakzine im Darm ihre schützende Wirkung entfalten kann, muss sie zunächst den Magen passieren. Dieses Organ ist aber einer der extremsten Stellen im Körper von Menschen und Tieren. Der sehr saure pH-Wert, genauso wie die verschiedenen Verdauungsenzyme spalten hier bereits unsere Nahrung in ihre Bestandteile.
- Tetraetherlipide (TEL) wiederum sind Biomoleküle, die entscheidend für das Überleben von Mikroorganismen, so genannten Archaeen, in unwirtlichen Vulkangebieten sind. Einige dieser Winzlinge müssen nicht nur sehr hohen Temperaturen trotzen, sondern auch extremen Säurebädern, die fast alle Biomoleküle zerstören - mit Ausnahme eben jener TEL.
- Am Ende des Projektes soll ein mRNA-Impfstoff zum Beispiel gegen Covid-19, aber auch anwendbar für andere Impfungen, in Händen gehalten werden, der nicht nur ideal für eine Schluckimpfung ist, sondern der auch in großen Teilen nachhaltig aus Mikroorganismen hergestellt wird.
Bei "Forschung aktuell", einem Reportage-Format des Deutschlandfunk, wurde das Projekt nun vorgestellt: Hier geht's zur Folge.
Wir freuen uns auf eine gelungene Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern.